Hildburghäuser Geschichte:

In einer schlaflosen Frühstückspause darüber nachgedacht

Kaiser Joseph II. setzt 1769 in Wien wegen der zerrütteten Staatsfinanzen im Fürstentum Sachsen-Hildburghausen eine Debit- und Administrationskommission ein. Die Schulden belaufen sich auf vier Millionen fränkische Gulden, die Zinsen auf 200.000, die Einnahmen auf höchst mickrige 72.000. Der regierende Herzog des Duodezfürstentums, Herzog Ernst Friedrich III. Carl, widersetzt sich der Kommission und will sich weder dem Kaiser noch seinen ernestinischen Verwandten ergeben. Zur Brechung des Widerstands werden Truppen nach Hildburghausen beordert. Der einstige Generalfeldmarschall der Kaiserin Maria Theresia, der Hildburghäuser Prinz Joseph, verhindert ein Blutvergießen und zwingt den Fürsten zum Einlenken …

Aber nicht nur die adligen Herren vor Jahrhunderten beherrschten die Sucht und das Bestreben, über die Verhältnisse zu leben und und den Blick für Einnahmen und Ausgaben zu verlieren, im einundzwanzigsten Jahrhundert ist das nicht anders, dieser Erscheinung begegnet man auf Schritt und Tritt, nicht nur bei den Regierenden, sondern auch bei den so geknechteten „kleinen Leuten“. Die Erbteile für die Kinder und Kindeskinder werden bedenkenlos verprasst, und kaum jemand fühlt sich in Nöten, ob im Freistaat, im Bund oder in Europa. Es wird gebettelt und angezapft. Die heutige Geldvernichtung heißt Förderung. Irgendwo fehlt es dann wieder, denn Fördermittel sind auch Steuercents, also keine virtuelle Geldvermehrung. Aber das hat man längst vergessen.

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