Die Gastwirtschaften in Hildburghausen haben manches Stück Geschichte erlebt und auch gestaltet. Eines der beliebtesten Lokale war das seit 1875 im Besitz des Brauereigentümers Gehring befindliche „Eskimo“ in der Unteren Marktstraße 22 (heute: „Markteck“ und Uhrmacher Martin). Gehring besaß auch das ehemalige Malzhaus in der Unteren Allee (gegenüber der ehemaligen „Dorfzeitung“/Druckerei „Offizin“). Er hatte den Spitznamen „Eskimo“, nachdem auch das Hotel-Restaurant benannt wurde. Einige Stammtische hatten hier ihr Domizil. Die Mitglieder waren meist Ortshonoratioren. Da wurde nicht nur über die große Politik palavert, hier gab es so manche bierselige Kuriosität, beispielsweise den Bügeleisen(stamm)tisch.
Weshalb der Tisch diesen Namen bekommen hatte? Die Frau des Hauses ließ eines Tages versehentlich das Bügeleisen stehen. Und es passierte, was passieren musste. Zurück blieben ein übler Geruch und ein schwarz eingebrannter Abdruck des Bügeleisens. Und daraus entwickelte sich eine possenhafte Tradition. Samstags – nach dem Großreinemachen – gehörte auch das kräftige Schrubben der Ahornplatte mit Scheuersand dazu, und als Krönung wurde wieder eine „frische“ Sengstelle eingebrannt.
„Bügeleisen-Tisch“ im „Eskimo“, Hildburghausen.
Verlag der Kesselring’schen Hofbuchhandlung (Max Achilles, Hildburghausen), um 1905, postalisch nicht gelaufen.
„Trantisch“ im „Eskimo“, Hildburghausen
Verlag der Kesselring’schen Hofbuchhandlung (Max Achilles, Hildburghausen), um 1905, postalisch nicht gelaufen.
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